Karlsruhe (CV). Flüchtlinge, deren Asylantrag abgelehnt wurde oder die keine Aufent-haltsgenehmigung oder Duldung besitzen, müssen gemäß Asylrecht ausreisen. Um zu verhindern, dass die Betroffenen vor ihrer Abschiebung untertauchen, können sie in einer gewissen Situation für eine bestimmte Dauer in Abschiebungshaft genommen werden. Dirk Keil, Mitarbeiter des Caritasverbandes Karlsruhe e.V., berät im Rahmen der "Verfahrens- und Sozialberatung für Flüchtlinge", Menschen, die in der Abschie-behafteinrichtung Pforzheim auf ihre Abschiebung in ihr Heimatland warten. "Ich bin oft der einzige Ansprechpartner für sie", weiß Keil. "Manchmal besteht der Wunsch nach einem Gespräch, um sich weniger isoliert und hilflos zu fühlen oder um die schwierige Situation mit Unterstützung eines Seelsorgers besser zu bewältigen. Manchmal geht es bei der Beratung auch darum, dass die Menschen zu Unrecht in Abschiebehaft sind und mit entsprechender Rechtsberatung Chancen auf eine Bleibeperspektive haben", so Keil weiter.
Die Inhaftierten leben in der Haft sehr isoliert und da die Abschiebehafteinrichtung Pforzheim die einzige dieser Art in Baden-Württemberg ist, sind aufgrund der großen Distanzen Besuche von Freunden und Verwandten häufig nur sehr eingeschränkt möglich.
Um den bereits bestehenden niederschwelligen Besuchsdienst auszubauen, werden noch engagierte Ehrenamtliche gesucht, die bereit sind die Inhaftierten zu besuchen. Hier ist ein Interesse an anderen Kulturen, eine gewisse Neugierde und ein herzlicher und offener Umgang mit Menschen hilfreich.
Information:
Dirk Keil, Tel. (0151) 1884 6722, E-Mail: d.keil@caritas-karlsruhe.de, www.caritas-karlsruhe.de/vsb