Besucher, die das erste Mal zur "LEA" in der Durlacher Allee 100 herein kommen, fühlen sich erschlagen von den vielen Eindrücken, die auf sie zukommen. Gleich am Eingang ist meist eine lange Schlange von Flüchtlingen festzustellen, die auf ihre Aufnahme warten. Nebenan stehen Busse, in die Menschen ein oder aussteigen. Meist werden sie in andere Städte zur Anschlussunterbringung gebracht. Wieder andere sind von der einen zur anderen Adresse unterwegs, dazwischen spielen Kinder, am Rand sitzt eine Familie mit Koffern, die auf eine Unterbringung wartet und dann ist da noch die Traube von Menschen, die in das LEA-Beratungsbüro von Caritas und Diakonie strömen.
Vorrangig beraten werden hier besonders schutzbedürftigen Menschen, also Familien, ältere, kranke und traumatisierte Flüchtlinge. Hierzu zählen auch die Flüchtlinge aus dem Balkan. Da die Flüchtlinge im nächsten Schritt in die Landkreise und Städte Baden-Württembergs verteilt werden, ist für sie die Information über nachfolgende Beratungsstellen vor Ort besonders wichtig. Viele Familien werden auf der Flucht auseinander gerissen und befinden sich in verschiedenen europäischen Ländern. Ihnen können die Mitglieder des 11-köpfigen Beratungsteams durch Kontakte zu Partnerorganisationen in anderen europäischen Ländern und dem Internationalen Roten Kreuz behilflich sein, wieder zusammen zu kommen.
Im Gespräch mit dem EU-Menschenrechtskommissar Nils Muižnieks (rechts) wurden Probleme der Flüchtlingsberatung besprochenCV KA
Besonders problematisch empfinden die Mitarbeiter das schleppende Anerkennungsverfahren. In einem Gespräch am 24. April mit Nils Muižnieks, dem EU-Menschenrechts-Kommissar, kritisierten sie, dass besonders Menschen aus den Kriegsgebieten darunter leiden. Sie hatten sich oft über Monate auf der Flucht befunden und hofften, dass sie gleich nach der Ankunft in Deutschland ihre zurück gelassenen Familienangehörigen nachholen könnten. Nun müssen sie mit ansehen, wie vorrangig Menschen vom Balkan schnell ihre Anhörung und dann meist ihre Abschiebung erhalten. Für weitere Anhörungen steht nicht ausreichend Personal zur Verfügung.
Wichtig sind auch die mittlerweile entstandenen Projekte des LEA-Teams. Ein Kreativ-Projekt spricht besonders Kinder an und mit der Fa. GLS und gefördert durch Gelder des Stiftungsfonds der Erzdiözese Freiburg, finden wöchentlich Fußballspiele in einer Soccerhalle.